Herner Musikerin Carlotta Ribbe virtuos
Urbanatix Essence begeistert
Eine bisher noch unentdeckte Sphäre in nicht allzu ferner Zukunft. Die Welt ist nach der Klimakatastrophe zu einer einzigen, unbewohnbaren Wüste geworden. Nur wenige Menschen trotzen dem unberechenbaren, aber immer extremeren Wetter. „Kommunikation ist Zivilisation“ behaupten zwei Handlungsreisende (der Kölner Schauspieler Gareth Charles und der begnadete chilenische Jongleur und Entertainer Alonso Gonzales Barria) auf der Suche nach Menschen, die bisher völlig autark in einer künstlichen Atmosphäre überlebt haben.
Um ihnen die Segnungen des globalen Kapitalismus zu verkaufen - von der elektronischen Bespaßung bis hin zur Warenlieferung frei Haus. Bisher stand die achtköpfige Gruppe in keinerlei Kontakt zum Rest der Welt, da ihre Koordinaten verloren gegangen sind. Nun, da sie entdeckt worden sind, lässt sie sich eine Technik aufschwatzen, um grenzenlos zu konsumieren. Bis ihnen das Geld ausgeht…
Atemberaubende Bühnenshow
Die bisweilen etwas bemühte Zivilisationskritik bildet freilich nur den Rahmen für eine atemberaubende neunzigminütige Bühnenshow mit urbanen Tänzern wie Paul Davis Newgate, Joanna Mae Escobar, Felix Küpper und dem auch an der „Chinese Pole“ genannten vertikalen Stange glänzende Oskar Skrypko, die den Urbanatix-Fans aus früheren Produktionen bekannt sind.
Mit dabei sind außerdem die Trapez- und Luftakrobatin Laya Mauelshagen, die nach einem so furiosen wie poetischen Solo am Cyr Wheel genannten Reifen, einer Weiterentwicklung des Rhönrades, mit Ovationen gefeierte Fenja Barteldres, die an der Zirkusschule Codarts Circus Arts in Rotterdam ausgebildet wurde, sowie der in frühen Jahren an Kinderlähmung erkrankte Dergin „Stix“ Tokmak. Er beeindruckt mit Breakdance und Akrobatik auf Krücken und gehörte als einziger körperbehinderter Artist zum Ensemble des Cirque du Soleil.
Überzeugende Herner Musikerin
Neben Gareth Charles, der schon mehrfach in Produktionen des Theaters Kohlenpott glänzte, steht mit Carlotta Ribbe ein weiteres in unserer Stadt bekanntes Ensemblemitglied auf der einem Iglu nachempfundenen Urbanatix-Bühne: die virtuose Xylophonistin, Vibraphonistin und Marimbaphonistin aus Herne, vielfache Preisträgerin (u.a. Jugend Jazzt NRW) und seit 2018 Lehrerin in der musikalischen Grundstufe „Musik Zwerge“ der Städt. Musikschule Herne, absolviert gerade ein Studium an der Essener Folkwang-Universität.
Wenige Wochen nach dem Comeback von Urbanatix mit ausverkauften Vorstellungen in der Essener Grugahalle bejubelte das Publikum bei der Uraufführung am 7. Februar 2024 im Schauspielhaus Bochum eine neue Produktion, mit der das Essener Kreativteam erstmals auf Tournee geht: „Essence“. Die unter „Neuer Zirkus“ firmierende elektrisierende Mischung aus Streetdance, Artistik, Schauspiel und Musik hat wenig mit den Aufführungen im traditionsreichen Zirkuszelt zu tun. Sie ist vielmehr eine moderne Melange aus unterschiedlichsten Kunstformen, die zu einer gemeinsamen Sprache auf der Bühne verschmelzen.
Koproduktion des Theater Kohlenpott
Christian Eggert, Initiator und künstlerischer Leiter von Urbanatix, teilt sich bei „Essence“ die Regie mit Frank Hörner vom Herner Theater Kohlenpott. Nach dem Auftakt am Schauspielhaus Bochum gab es am Donnerstag (9.5.2024) einen mit Standing Ovations gefeierten Auftritt im Rahmen der Ruhrfestspiele im Theater Marl, dem zwei weitere am Freitag, 10. Mai 2024, um 20 Uhr sowie am Samstag, 11. Mai 2024, um 15 Uhr folgen. Karten unter ruhrfestspiele.de oder Tel. 02361 – 92180.
„Essence“ gastiert, als Koproduktion mit dem Theater Kohlenpott, aber auch zweimal in unserer Stadt, bevor das starke Stück neuer Zirkus Ende September 2024 dreimal beim Düsseldorf Festival zu erleben ist: Am Freitag, 7. Juni und am Samstag, 8. Juni 2024, jeweils um 19 Uhr in den Flottmann-Hallen. Karten im Vorverkauf unter theaterkohlenpott.de oder Tel. 02323 – 162953.
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- Freitag, 10. Mai 2024, um 20 Uhr
- Samstag, 11. Mai 2024, um 15 Uhr
Vergangene Termine (2) anzeigen...
- Freitag, 7. Juni 2024, um 19 Uhr
- Samstag, 8. Juni 2024, um 19 Uhr