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Varieté in der Gesamtschule Wanne.

Varieté in der Gesamtschule Wanne

Unter dem Motto: Nirgendwo ein freies Wort, überall herrscht der Zensor, nur in einem kleinen Ort mit ga-galligem Humor präsentierte sich das Varieté der Gesamtschule Wanne am 9. und 10. Juni 2016, auf den Theater- und Musikbühnen in der Aula. Die Musikklassen aus den Jahrgängen sechs, sieben und acht spielten Klassiker und aktuelle Chartskompositionen. Besonders die kleinen Solo-Einspielungen der Drums und des E-Pianos blieben dem Zuhörer im Ohr. Die später im Programm auftretenden Bands: Sena, Can und Band; Ergänzungsband 8, Eileen und Band; AG - Band und die Schulband, zeigten mit ihren Coverversionen bekannter Künstler aus der Rock, Soul und Global-Pop Szene ihre mittlerweile jahrelange Erfahrung.

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Zwischen den verschiedenen Musikdarbietungen zeigten die Jahrgänge sechs, sieben, neun und zehn des Wahlpflichtfaches Darstellen und Gestalten ihre kreativen Unterrichtsergebnisse auf der Theaterbühne. Den Anfang machte der sechste Jahrgang mit dem Goethe - Klassiker Heidenröslein. Diese Darbietung präsentierte eine Vielzahl Interpretationen des volkstümlichen Gedichtes mit einer ironischen Distanz. Der siebte Jahrgang überzeugte mit einer pantomimischen Darstellung des Stückes Der Störenfrieden, bei der die komplett in weißen Schutzanzügen spielenden Teilnehmer ihre Choreographie präsentierten. Die eingespielte Musik unterstützte die Choreographie, die von den Schülerinnen und Schülern in abgestimmter Teamarbeit umgesetzt wurde.

Mit der Szenenfolge Johanna und Ferdinand stellte der zehnte Jahrgang seine Abschlussproduktion vor. Sie zeigte die Reise durch ein gesamtes Leben von der Geburt bis zum Tod. Das mit vielen Requisiten ausgestattete Stück bestach durch witzige Dialoge und gute Ideen, die von den Schülern selbstbewusst dargestellt wurden. Alles irre, vom neunten Jahrgang, überraschte durch seinen plötzlichen Bruch in der Mitte des Stückes. Zu Beginn spiegelte es unsere westliche Konsumgesellschaft mit all ihren kleinen Neurosen und Zwangshandlungen wieder. Mit der plötzlichen und unmittelbaren Konfrontation durch Flüchtlinge, Kindersoldaten und Krieg wurden die Probleme der Konsumgesellschaft schlagartig relativiert. Die musikalische Unterstützung durch die Schulband verlieh dem Thema Intensität und Tiefe.

Der Literaturkurs des 12. Jahrgangs spielte Kasperletheater. Wer jedoch meinte, das sei veraltet und nur für Kinder, hatte sich geirrt: Hier wurden aktuelle Themen wie etwa die NSA und die Datenspeicherung verbunden mit der Angst vor Terrorismus und ironisch-amüsant auf die Spitze getrieben. Einen weiteren Höhepunkt bildete die Zumba-Vorführung von Lara und Vivian während der Pause. Selbst die anwesenden Eltern ließen sich von der positiven Energie anstecken und tanzten vor der Bühne mit.

Freitag, 17. Juni 2016 | Quelle: Achim Hoppius