
Wotan Wilke Möhrings Tatort-Jubiläum
Verspäteter Ostergruß für Falke
Der Herner Schauspieler Wotan Wilke Möhring kann das zehnjährige Rollenjubiläum als Hamburger Ermittler Thorsten Falke feiern. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) widmet dem proletarischen Bundespolizisten mit großem Herz, rauer Schale und weichem Kern eine kleine Retrospektive mit zwei älteren Folgen, jeweils am Dienstag, 11. und 18. April 2023, im „Dritten“ sowie am Sonntag, 16. April 2023, ein Special zur Primetime im „Ersten“ mit der neuesten Folge „Verborgen“.
Im Krimi von Julia Drache und Sophia J. Ayissi (Buch) sowie Neelesha Barthel (Regie), der in Hannover spielt, meldet Jon Makoni (Alois Mojo) das spurlose Verschwinden seines 17-jährigen Sohnes Noah der Polizei, obwohl es für ihn und seine Frau Hope (Sheri Hagen) gefährlich werden könnte, ins Visier der Behörden zu geraten: Auch wenn die Makonis seit Jahren in der niedersächsischen Hauptstadt leben und arbeiten haben sie keine Papiere und sind damit faktisch nicht existent.
Die beiden Bundespolizei-Ermittler Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) und Julia Grosz (Franziska Weisz) führt die Suche zunächst nach einem Schleusernetzwerk nach Hannover, nachdem ein unbekannter Toter in einem Lkw aufgefunden wird. In der Hoffnung, dass sie ihm bei der Suche nach seinem Sohn helfen, bietet sich Jon als Zeuge an. Um die Identität des Toten zu klären und den verschwundenen Noah vor einem ähnlichen Schicksal zu retten, dringen Falke und Grosz tief in Hannovers Schattenwirtschaft ein…
Frohe Ostern, Falke
In Hamburg spielt Thomas Stillers Tatort-Folge „Frohe Ostern, Falke“ aus dem Jahr 2015, die der NDR in seinem „Dritten“ am Dienstag, 11. April 2023, um 22 Uhr ausstrahlt. Falke schiebt über Ostern Dienst, obwohl sein Sohn seinen 15. Geburtstag feiert. Seine Kollegin Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller) hat sich derweil in Schale geworfen, um an der Seite des smarten Rechtsanwalts Sönke Sauer (Thomas Darchinger) eine Charity-Gala zu besuchen.

Bei der es zwar um Flüchtlingshilfe geht – neben einem exquisiten Menü versteht sich, aber vor allem darum, potentiellen Flüchtlingen in ihren Heimatländern zu helfen, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommen, sich kriminellen Schleppern auszuliefern. Eine Gruppe naiver Sponties, die sich „Bad Easter Bunnies“ nennt und seit Jahren mehr oder minder harmlose Oster-Aktionen veranstaltet und als Livestream übers Internet sendet, hat sich die Gala auserkoren, um den „Pfeffersäcken“ für zwei Stunden ordentlich Muffensausen beizubringen…
Die Story des vorletzten „Tatorts“ mit dem Duo Möhring/Schmidt-Schaller ist nicht die beste, der Krimi aber gehört zum actionreichsten und spannendsten aller NDR-Beiträge zur erfolgreichsten TV-Reihe seit Bestehen des Fernsehens. Wozu auch Marc Liesendahls Kameraführung beigetragen hat, die endlich Petra Schmidt-Schaller an allen möglichen unmöglichen Orten ins rechte Licht rückt, und damit ist nicht ihre glänzende Abendkleid-Figur gemeint, auf die ihr Lebensretter Falke zum guten Schluss anspielt.
Feuerteufel
Ebenfalls in Hamburg spielt der Tatort „Feuerteufel“ von Özgür Yildirin, den der NDR am Dienstag, 18. April 2023, um 22 Uhr im „Dritten“ zeigt. Die erste der bisher siebzehn Folgen mit Wotan Wilke Möhring als Thorsten Falke erzählte 2013 von Auto-Brandstiftungen. Viele dieser Geschichten, die häufig in Hamburg spielen, haben sich um kriminelle Taten im Umfeld von Zuwanderung und Migration gedreht. An der Seite von Katharina Lorenz und später von Julia Grosz ging es jedoch immer wieder auch in die niedersächsische Provinz, von den Ostfriesischen Inseln und Oldenburg im Norden über Holzminden im Südwesten bis hin zu Lüneburg und Salzgitter im Osten.
Ein Bier mit Falke
„Falke ist die erste Figur, die ich über Jahre begleite. Natürlich ist sie ein Teil von mir geworden, und bei partiell mehr als zehn Millionen Zuschauern werde ich mit ihr auch am häufigsten in Verbindung gebracht. Ich glaube, Falke ist in Ordnung. Mit ihm würde ich noch immer ein Bier trinken gehen. Er hat ein großes Herz und einen unverhandelbaren moralischen Kompass“, so Wotan Wilke Möhring im ARD-Presseheft.
„Nach einem Jahrzehnt als Falke sehe ich mich tatsächlich in manchen Momenten ein wenig als Kollegen der Polizisten. Ich bin sehr akribisch in der Vorbereitung der dargestellten Polizeiarbeit und weiß inzwischen ziemlich viel darüber. Ich finde auch die Auseinandersetzung mit den Autoren über die kriminalistische Arbeit im Drehbuch enorm wichtig, damit am Ende nicht Kommissar Zufall die Fälle löst. Es sind Mühen, die sich lohnen. Zu den Fans unserer Reihe gehören viele Polizisten, worüber ich mich sehr freue“, erzählt Möhring weiter.
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- Dienstag, 11. April 2023, um 22 Uhr
- Sonntag, 16. April 2023, um 20:15 Uhr
- Dienstag, 18. April 2023, um 22 Uhr