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Der bunte Mann aus Unser-Fritz, Jörg Lippmeyer, mit dem Mann mit dem Zylinder, Horst Schröder.

Lippmeyers Wanderausstellung

Viele Wörter am Fritzchen

In Zeiten wie diesen - unterstützt das Land NRW zum Beispiel freischaffende Künstler mit einem Stipendienprogramm. Gedacht, um kreative Arbeiten trotz der Corona-Pandemie fortsetzen - oder auch mit neuen Projekten an den Start gehen - zu können. Jörg Lippmeyer, der bunte Mann aus Unser-Fritz, ist einer von vielen Künstlern, die sich um ein Stipendium beworben und es auch bekommen haben. Natürlich freut er sich darüber, sagte aber augenzwinkernd im Gespräch mit halloherne am Freitag (25.9.2020), als er seine neue Ausstellung, die am Samstag und Sonntag, 3.+4. Oktober 2020, am Schröder'schen Gleiscafé eröffnet wird, vorstellte: „Im hohen Alter von 66 Jahren kriegen se mich jetzt noch anne Maloche.“ Rund 50 Arbeiten wird er dort zeigen und in der Zeit von 12-17 Uhr heißt es dort: „Der Künstler ist anwesend.“

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„Weil ich Künstler bin"

Bilder des Künstlers Jörg Lippmeyer sind käuflich.

Natürlich sollte ein jeder geförderte Künstler auch einen Arbeitsnachweis erbringen. Lippmeyer erbringt ihn mit einer Wanderausstellung, die ihren Anfang eben im Gleiscafé von Sandra und Horst Schröder nehmen wird. Sein Plan ist es, alle Herner Stadtteile zu bespielen. „Nach dem Heimatmuseum werde ich mit meinen Bildern marodierend durch Herne ziehen. Kein leerstehendes Ladenlokal wird vor mir sicher sein.“ Weitere Stationen sind zum Beispiel das Hallenbad in der Heinestraße, dem CreativQuartier von Wanne-Eickel, oder die Geschäftsstelle von dem Fahrdienst HospiTrans.

... von der Wand weg

Bilder des Künstlers Jörg Lippmeyer sind käuflich.

Aber auch nach Sodingen und nach Eickel werden die Bilder wandern. Wer ein Ladenlokal zur Verfügung hat und die Lippmeyer'schen Werke ausstellen will, der kann sich gerne darum bewerben. Auf die Frage -Warum er denn gefördert werde? - kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Na, weil ich Künstler bin, und weil ich die Welt bunt mache.“ Kleinformatige Bilder will Lippmeyer zeigen, die er „von der Wand weg verkauft“ - gekauft wie gesehen und das für rund 50 Euro. Weihnachten lässt grüßen. Aber: Lippmeyer wäre nicht Lippmeyer, wenn er das Glück nicht verteilen würde und wir nicht die gute Künstler-Seele erkennen würden: „10 Prozent der Einnahmen gehen natürlich in die Kasse, die zur Restaurierung der Knutschkugel von Hanisch gedacht ist.“

Bilder des Künstlers Jörg Lippmeyer sind käuflich.

Mischtechnik-Arbeiten wird er präsentieren, auf deren gedrucktem Hintergrund jeweils ein „schönes Wort“ prangt wie zum Beispiel: Brimborium, Mumpitz oder auch Kokolores. Wörter, die in der Versenkung zu verschwinden drohen, und die viele Menschen schon bei der Lippmeyer'schen Gartenausstellung bewunderten. Eine Ausstellung, die für März bei Hülsmann geplant war und auf Grund der Pandemie abgesagt wurde. Im Mai 2020 fand sie dann im heimischen Garten - unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt - und wurde auf Video gebannt (halloherne berichtete) .

Kurioses und Kokolores

Der Künstler (mit Mütze) und sein Kater Simba.

Aber, der Mai ist schon lange her, und im Kopf vom bunten Mann rattert es immerzu. Und so wird am Gleiscafé auch etwas Neues zu sehen/zu lesen sein. Lippmeyer: „Ich habe die Serie um kuriose und paradoxe Wörter wie zum Beispiel: das herrenlose Damenfahrrad oder der Ostwestfale, die Doppelhaushälfte oder der eingefleischte Vegetarier erweitert." Sagt es und sinniert: „Ja, ja, es gibt immer mehr Kokolores.“

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  • Samstag, 3. Oktober 2020, von 12 bis 17 Uhr
  • Sonntag, 4. Oktober 2020, von 12 bis 17 Uhr
Der bunte Mann aus Unser-Fritz, Jörg Lippmeyer, mit dem Mann mit dem Zylinder, Horst Schröder.
Freitag, 25. September 2020 | Autor: Carola Quickels