halloherne.de lokal, aktuell, online.
Redete unter anderem über seine Fußballerfahrungen und was er mit Herne verbindet: WDR2-Moderator Sven Pistor war beim Neujahrsempfang der Lions Wanne-Eickel im Kongresszentrum des St. Anna Hospitals am Freitag (17.1.2025).

Sven Pistor (52) über die Menschen, den Fußball und mehr

Was ein WDR2-Moderator mit Herne verbindet

Das erste „Eigentor“ leistete sich Sven Pistor am Freitagabend (17.1.2025) schon direkt nach seiner Vorstellung von ihm. „Heute bin ich in Herne“, leitete er seine ersten Sätze ein, bevor schon einige Buh-Rufe laut wurden und skeptische Blicke folgten.

Schließlich war Pistor beim Neujahrsempfang der Lions Wanne-Eickel (halloherne berichtete) im Kongresszentrum des St. Anna Hospitals zu Gast – hier haben die meisten nur den aufgeschriebenen Wohnort auf ihrem Personalausweis mit Herne gemeinsam. Aber wie es sich für einen erfahrenen Radiomoderator gehört, umschiffte Pistor elegant auch diesen kleinen „Fauxpas“ und die meisten hatten dies sicher kurz danach schon wieder vergessen.

Der Rheinländer sagt: 'Ich liebe die Menschen im Ruhrgebiet'

Nach seinem Vortrag, der sich hauptsächlich um Fußball drehte, stand Pistor noch für Fragen von halloherne bereit. Was seine ersten Assoziationen mit Herne denn sind, wollte der Reporter wissen. „Da fallen mir sofort das Ruhrgebiet und deren Menschen ein, die Menschen hier liebe ich, das ist ein perfektes Match“, gesteht der gebürtige und dort immer noch lebende Kölner. „Herne ist schließlich der Mittelpunkt des Ruhrgebiets. Hier sind alle so herzlich.“ Seine Frau kommt zudem aus Dortmund, in Witten lebt ein Teil der Verwandtschaft.

Außerdem war er schon mal mit der WDR2-Hausparty in Herne zu Gast. „Es ist aber eigentlich egal, wo man einen Termin im Ruhrgebiet hat, es ist immer voll und die Basis ist da, obwohl ich Rheinländer bin“, findet der Moderator, der bei seinem Online-Tippspiel zur Fußballbundesliga rund 140.000 registrierte Tipper vorweisen kann.

Pure Nostalgie: Uwe Seeler (re.) im Zweikampf mit Hernes Nationalspieler Alfred Pyka vor rund 38.000 Zuschauern am Schloss Strünkede am 28. Mai 1960. Wenige Tage später stieg das Rückspiel im Hamburger Volksparkstadion.

Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1960

Ansonsten fällt ihm – wen wundert's – sofort der Fußball mit SC Westfalia Herne ein. „Da denke ich sofort an die Endrunde gegen den Hamburger SV zur Deutschen Meisterschaft im Jahr 1960 (halloherne berichtete)“, erinnert sich der 52-Jährige zurück. Der HSV gewann damals beide Matches, unter anderem mit Uwe Seeler als Stürmer. Bei Westfalia stand Hans Tilkowski im Tor. Das Hinspiel im Stadion am Schloss Strünkede gewann der HSV 4:3, das Rückspiel im Volksparkstadion 2:1.

Zum heutigen, „modernen“ Fußball hat er auch eine klare Meinung. Für Jürgen Klopps neue Funktion beim Konzern Red Bull sowie dessen Fußballklubs („Global Head of Soccer“) kann er beispielsweise wenig anfangen. „Wir müssen gut mit unserem Fußball umgehen, es muss ein gerechter Wettbewerb sein. Ich brauche auch die neue Klub WM nicht oder die aufgeblasene FIFA-WM 2026 mit 48 Teams. Es wird einfach zu viel für die Profis, das ist teilweise pervers.“

WDR2-Moderator Sven Pistor bekam vom Präsidenten Dr. Robert Sibbel (re.) ein kleines Geschenk und eine Spende in Höhe von 1.500 Euro überreicht.

Viele Traditionsklubs in der 2. Liga

Dafür ist er Fan der 2. Fußballbundesliga, die viele Traditionsklubs beinhaltet. Einige davon sind der Hamburger SV, Schalke 04, Hertha BSC Berlin, 1. FC Kaiserslautern und natürlich auch Pistors Herzensverein, der 1. FC Köln. „All diese Klubs würde ich gerne in der ersten Liga sehen“, betont Pistor und ist unabhängig von den Vereinsfarben damit sicherlich nicht die einzige Person in Deutschland. Doch auch er weiß: Das ist ein langer Weg und viele der Klubs sind selbst für die aktuelle Situation verantwortlich.

Zum Ex-Schiri Thorsten „Toto“ Kinhöfer verbindet ihn ebenfalls eine lange Freundschaft, über Kinhöfer kam auch der Kontakt für einen Besuch zum Neujahrsempfang zustande. Pistor verzichtete auf eine Gage, dafür erhielt er vom Präsidenten Dr. Robert Sibbel eine Spende in Höhe von 1.500 Euro, die einem fünfjährigen Jungen zugute kommt, der eine Delfin-Therapie benötigt.

Überhaupt lobt er den geselligen Abend vor rund 220 geladenen Gästen. „Es ist total locker hier, man ist zwischen Currywurst und guten Gesprächen und mich freut es, dass ich den Jungen hiermit unterstützen kann“, schildert Sven Pistor. Dann packt er sein kleines Köfferchen zusammen, steigt in sein Auto und fährt wieder Richtung Köln. Die nächste WDR2 „Liga Live“-Konferenz für die Bundesliga wartet schon.

Montag, 20. Januar 2025 | Autor: Marcel Gruteser