
Mitgliederversammlung der Genossenschaft
WEG Herne setzt auf Neubauten
Die Wohnungsverein Herne eG (WEG) hielt am Montag (23.5.2022) ihre Mitgliederversammlung im Kulturzentrum ab, teilte sie am Dienstag (7.6.2022) mit.
In einer Mitteilung heißt es: „Trotz steigender Baupreise, Handwerkermangel und anderen Herausforderungen am Bau setzt die Genossenschaft weiterhin auf den Neubau und auf die Fortsetzung des zweiten Bauabschnittes an der Augustastraße in Herne. Im Januar 2023 sollen insgesamt 23 neue Wohnungen für Herner Bürger zur Verfügung gestellt werden. In diesem Quartier entsteht auch das Pilotprojekt im Bereich der E-Mobilität mit Hilfe von öffentlichen Ladesäulen.
Neben der E-Mobilität werden regenerative Projekte und Projekte im Bereich des Umweltschutzes umgesetzt und immer mehr Garagenhöfe von Ihrer Versiegelung befreit. Neben diesen zukunftsweisenden Themen kümmert sich die Genossenschaft mit gleicher Hingabe um die Mitglieder und hält sich ein weiteres Jahr an die Zusage aktuell keine Mieterhöhungen durchzuführen. Die Durchschnittsmiete zum 31. Dezember 2021 im Bestand der Genossenschaft beträgt 5,40 Euro pro Quadratmeter und liegt damit lediglich fünf Cent über der günstigsten Einstufung des Herner Mietspiegels.
23 Wohnungen an der Augustastraße
Nach dem bereits erfolgten Bezug des ersten Bauabschnittes im Sommer 2020 werden bis Februar 2023 insgesamt 23 weitere Wohnungen an der Augustastraße errichtet. Auch die im Bau befindlichen Gebäudekomplexe werden mit einer Tiefgarage und Aufzügen ausgestattet. Das ökologische Konzept wird im zweiten Bauabschnitt ebenfalls fortgesetzt. Die Energieversorgung der Häuser erfolgt mit Hilfe einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und die Dachflächen werden als Gründächer angelegt.
Weiterhin setzt die Genossenschaft auch im zweiten Bauabschnitt auf Qualität und bringt trotz gravierender Engpässe und Preiserhöhungen Parkett als Oberboden ein. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt beliefen sich auf 6,8 Millionen Euro. Die geplanten Baukosten für beide Bauabschnitte wurden im vergangenen Jahr 2021 noch mit etwa 11 Millionen Euro bemessen.
Allerdings ist die Summe von 11 Millionen Euro aufgrund der gravierenden Steigerungen im Baugewerbe aktuell nicht haltbar. Die Genossenschaft musste Verträge, welche für beide Bauabschnitte teilweise sogar bereits in 2019 erstellt wurden, anpassen und rechnet aktuell mit einer Erhöhung um 1,2 Millionen Euro. Dies entspricht einer Erhöhung von 11 Prozent. Über alle Gewerke gesehen liegt die Genossenschaft damit noch deutlich unter dem Baukostenindex der nur für die Jahre 2020 auf 2021 eine Erhöhung von bereits 14,4 Prozent ausweist. Da lediglich noch zwei Gewerke mit geringen Kostenanteil verhandelt werden müssen, geht der Vorstand der Genossenschaft aktuell von einem Gesamtbudget von 12,2 Million Euro aus.
Erste öffentliche E-Ladesäulen
Die Genossenschaft wird im Jahr 2023 ihre ersten öffentlichen Ladesäulen eröffnen und somit einen Beitrag zur Förderung der E-Mobilität leisten. Weiterhin werden auf sanierten Garagenhöfen bereits heute Erdkabel verlegt, um bei Anfragen aus dem Bestand kurzfristig reagieren zu können. Neben der Förderung der E-Mobilität setzt die Genossenschaft schon seit 2007 auf regenerative Energie. Die Reihenhäuser an der Oskarstraße waren die ersten Gebäude der Genossenschaft die mit Erdwärme beheizt wurden. Ab diesem Zeitpunkt gab und gibt es keinen Neubau der Genossenschaft, der nicht mit Hilfe von regenerativer Energie betrieben wird.
Auch Bestandsgebäude, wie der Hülsmannweg, wurden umgerüstet und werden heute mit einer Luftwärmepumpe beheizt. Welche Möglichkeiten im Bestand bestehen und wie das Thema ausgeweitet werden kann, sieht die Genossenschaft als ihre Zukunftsaufgabe. Den Fußabdruck prägt die Genossenschaft ganzheitlich: Vom Neubau über das Firmenfahrrad für Mitarbeiter bis hin zum eigenen Honig von den WV-Herne Bienen. Ein großer Genossenschaftsgarten mit Hochbeeten, Kräuterschnecken, Insektenhotels, Obstbäumen und den Bienen soll nicht nur den kleinen Bewohnern die Umwelt näherbringen.
Selbstversorgung wird gefördert
Ziel soll es sein, dass eine Art Selbstversorgung gefördert wird, jede Nachbarschaftsgemeinschaft soll durch den Garten inseriert werden. Viele Dinge wie Hochbeete und Obstbäume können nämlich in vielen Wohnanlagen umgesetzt werden. Belebt wird der große Genossenschaftsgarten durch die „Grillhütte“ die z. B. für Kindergeburtstage angemietet werden kann. Der große Spielplatz mit einem kleinen Bolzplatz und einem Heckenlabyrinth lädt zu langen Sommernachmittagen ein. Für die Sommerferien ist noch eine Überraschung geplant.
Die Wohnungsverein Herne eG verfügt über insgesamt 1.349 Bestandswohnungen. Laut ihrer Satzung hat sich die Wohnungsgenossenschaft dazu verpflichtet, ihre Mitglieder mit angemessenem Wohnraum zu fairen Mietpreisen zu versorgen. Für das Jahr 2021 hatten Vorstand und Aufsichtsrat sich gemeinsam gegen die Durchführung von Mieterhöhungen ausgesprochen. Dies geschah auf Grund möglicher finanzieller Belastungen ihrer Mitglieder infolge der Corona-Pandemie. Jobverlust, Kurzarbeit oder sogar die Aufgabe von Jobs, vorwiegend bei Müttern zur Kinderbetreuung, haben diese Entscheidung geprägt.
Auf Grund der enormen Preissteigerungen im Bereich der Lebensmittel und des Benzins wurde sich bewusst dazu entschieden auch in 2022 keine Mieterhöhung, Anpassungen an den Mietspiegel, durchzuführen. Alles wird teurer, dies sieht auch der Vorstand der Genossenschaft an den Nebenkosten, so dass deutlich wird, an einigen Stellschrauben der „zweiten Miete“ muss in Zukunft noch gearbeitet werden.
2,5 Millionen Euro in den Bestand investiert
Mit mehr als 2,5 Millionen Euro investierte die Genossenschaft im Jahr 2021 erneut eine hohe Summe in den eigenen Bestand. Neben einer Großmodernisierung am Aschebrock 53 mit einem Volumen von 603.000 Euro für das Gebäude und 50.000 Euro für die Entsiegelung des Garagenhofes erfolgten weitere Instandhaltungen und Modernisierungen. Diese reichten von der Wohnungsmodernisierung zur Neuvermietung bis hin zum Badumbau in bewohnten Wohnungen auf Wunsch der Mitglieder. Darüber hinaus wurden 111 einbruchshemmende und wärmegedämmte Wohnungstüren im Jahr 2021 verbaut. Zu den weiteren Investitionen zählten Dachsanierungen, Videosprechanlagen, Hausflursanierungen und viele mehr.
Das Geschäftsjahr 2021 der Wohnungsverein Herne eG weist eine Bilanzsumme in Höhe von 54 Millionen Euro aus. Alle Kennzahlen Liquidität, Rentabilität sind stabil, die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung sind steigend, daher beschloss die Mitgliederversammlung einstimmig die Ausschüttung einer Bruttodividende in Höhe von vier Prozent.“