
NOSTALK-APP – Beweissicherung
Weißer Ring: App gegen Stalking
Brigitte Grüning und Lothar Schulz vom Weißen Ring präsentieren am Dienstag, 12. März 2019 , 15 Uhr, zur Frauenwoche eine neue App. Sie wollen damit Wege aufzeigen, wie man sich gegen die Täter wehren kann und welche Hilfen es gibt. "Schätzungen gehen von etwa 600.000 bis 800.000 Stalking-Fälle jährlich aus. Dabei sind 80 Prozent der Stalker männlich und 80 Prozent der Opfer weiblich. Aber nur 3 Prozent der Täter werden polizeilich erfasst. Das heißt: In 97 Prozent der Fälle passiert nichts", sagt Brigitte Grüning vom Weißen Ring.
582.000 Täter bleiben völlig unbehelligt. Oft, weil die Betroffenen nicht wissen, wie sie die Taten beweisen sollen. Die App wird also dringend gebraucht, um genau das zu ändern. Stalker sollen zur Verantwortung gezogen werden können. Die App soll es Opfer von Stalking ermöglichen, die Stalkinghandlungen direkt und zeitnah auf dem Smartphone zu dokumentieren, um juristisch erfolgreich gegen den Stalker vorzugehen. Neben der Verbesserung der Beweislage soll damit auch die Anzeigenhäufigkeit gesteigert werden. „In 80 Prozent der Fälle hört das Stalking nach einer Anzeige beziehungsweise einer Gefährderansprache auf. Es ist also enorm wichtig, Betroffene etwas an die Hand zu geben, das sie ermutigt zur Polizei zu gehen“, erklärt Lothar Schulz von der Außenstelle Herne.
Für wen ist die App?
Für aktuelle und potenzielle Stalking-Opfer sowie für Menschen, die sich für das Thema interessieren, und die sich darüber informieren möchten.
Was kann die App?
Die App besteht aus einem Informations-, einem Dokumentations- sowie einem Notfallmodul. Das Informationsmodul bietet alle relevanten Informationen zum Thema Stalking. Mit dem Dokumentationsmodul können alle Stalking-Aktivitäten (Fotos, Videos, Text- und Sprachnachrichten, Auflauern etc.) userfreundlich mit dem Handy dokumentiert werden, um damit juristisch erfolgreich gegen den Stalker vorgehen zu können. Über den Notfall-Button sowie eine Helpline können Opfer schnell und unkompliziert im Falle einer direkten Bedrohung Hilfe holen.