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Das Oberhaupt der katholischen Kirche starb am Ostermontag (21.4.2025).

Der Leiter der Pfarrei St. Dionysius ordnet das weitere Vorgehen ein

Wie es nach dem Tod des Papstes nun weitergeht

Papst Franziskus verstarb am Ostermontag (21.4.2025) im Alter von 88 Jahren, nachdem er kurz zuvor am Ostersonntag (20.4.2025) noch den Segen „Urbi et Orbi“ spendete (halloherne berichtete). Der Tod des Oberhaupts der katholischen Kirche sorgte weltweit für große Anteilnahme.

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Gedenken an den Papst

Seit Mittwoch (23.4.2025) und bis Freitag, 25. April 2025, können die Gläubigen dem verstorbenen Papst die letzte Ehre in Rom erweisen. Sein Leichnam ist im Petersdom aufgebahrt. Nach Angaben des Vatikans soll Papst Franziskus am Samstag, 26. April 2025, beigesetzt werden. Die Beisetzung erfolgt in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. Zuvor soll im Vatikan ab 10 Uhr die Trauermesse stattfinden.

Auch in Herne sind viele Menschen vom Tod Franziskus' sehr bewegt. So gibt es in den Pfarreien St. Christophorus Wanne-Eickel und St. Dionysius-Pfarrei am Freitag, 25. April 2025, um 18:30 Uhr Requiems zum Gedenken an das Leben und Wirken des als Jorge Mario Bergoglio geborenen Papstes (halloherne berichtete und berichtete). Dr. Nils Petrat, der seit März 2024 die Pfarrei St. Dionysius leitet, ordnet für halloherne den Ablauf der nächsten Tage und der Papstwahl ein.

Papst Franziskus ging es um ein schlichtes Begräbnis

Der Petersdom in Rom.

Dr. Petrat weißt darauf hin, dass eine Verabschiedung eines Papstes genaustens geregelt ist. „Papst Franziskus selbst hat auch noch einige Aspekte eingebracht. Ihm ging es vor allem um ein schlichteres Begräbnis, das 'eines Hirten und eines Jüngers Jesu' und nicht das eines Fürsten oder Staatsoberhauptes“, berichtet der 44-Jährige gegenüber halloherne.

Weiter führt er aus: „Aktuell haben die Gläubigen drei Tage Zeit, sich am offenen Sarg vom Papst im Petersdom zu verabschieden. Am Samstag findet dann um 10 Uhr eine Totenmesse auf dem Petersplatz statt. Anschließend wird der verstorbene Papst in die Basilika Santa Maria Maggiore in Rom gebracht, weil Franziskus verfügt hat, dass er dort begraben werden möchte. Das ist etwas Besonderes. In den vergangenen Jahrzehnten wurden die Päpste sonst immer im Petersdom bestattet, zum Beispiel Papst Benedikt oder Papst Johannes Paul II. Danach findet eine neuntägige Trauerzeit statt, an denen jeden Tag im Petersdom eine Messe für Franziskus gefeiert wird. Frühestens am Montag, 5. Mai 2025, kann dann das Konklave, die Wahlversammlung, beginnen.“

Gewählte Päpste seit vielen Jahrhunderten Kardinäle

Doch wie geht es nach der Trauerzeit weiter? Wer kann überhaupt Papst werden? Wie Petrat gegenüber halloherne erläutert, kann erstmal formal jeder kirchenrechtlich ledige, getaufte männliche Katholik zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt werden, der mindestens 35 Jahre alt ist.

Dr. Nils Petrat, Leiter der Pfarreri St. Dionysius Herne, erläutert für halloherne den Ablauf der nächsten Tage und Wochen.

„Eine nähere Eingrenzung der Personengruppe, aus der ein neuer Papst zu wählen ist, enthält das Kirchenrecht nicht. 35 Jahre ist jedoch das vorgeschriebene Mindestalter für die Bischofsweihe. Der Papst muss immer Bischof sein oder sofort nach der Wahl zum Bischof geweiht werden. Seit vielen Jahrhunderten aber sind die Gewählten immer Kardinäle. Der letzte Papst, der vor seiner Wahl kein Priester war, war Leo X. (1513-1521), der letzte, der nicht aus dem Kreis der Kardinäle stammte, Urban VI. (1378-1389). Der letzte Papst, der zum Zeitpunkt seiner Wahl zwar Kardinal war, aber nicht Bischof, war Gregor XVI. (1831-1846)“, so Petrat.

Papst wird mit 2/3 Mehrheit gewählt.

Auch den Ablauf der Papstwahl erklärt Dr. Nils Petrat: „Die wahlberechtigten Kardinäle, alle, die unter 80 Jahre alt sind, versammeln sich abgeschottet von der Öffentlichkeit zu ihrer Wahlversammlung, dem Konklave. Dieses findet in der Sixtinischen Kapelle statt. Jeden Tag finden dann Wahlgänge statt. Es wird geheim und mit Stimmzetteln gewählt. Derjenige wird zum Papst gewählt, der eine zwei Drittel Mehrheit bekommt. Wenn die Wahl erfolgreich war, steigt weißer Rauch aus dem Schornstein der Kapelle. Dann wird der Gewählte gefragt, ob er die Wahl annimmt, er muss sich einen Papstnamen auswählen, bekommt die päpstlichen Gewänder (weiße Soutane) überreicht und tritt wenig später an den Balkon des Petersdoms: Habemus Papam“.

Bis es so weit ist und die katholische Kirche wieder ein neues Oberhaupt hat, wird es aber noch dauern. Zunächst einmal werden sich am Samstag, 26. April 2025, zahlreiche Gläubige von Papst Franziskus verabschieden und ihm sowie seinem Wirken gedenken.

Sehr viele Menschen werden zum Papstbegräbnis anreisen.
Freitag, 25. April 2025 | Autor: Julia Blesgen