
Heinrich Lührig sammelt alte Inflationsscheine und Geschichten dazu
Wie lokales Notgeld zum Hobby wurde
Heinrich Lührig hat eine besondere Leidenschaft. Er sammelt alte Scheine und Münzen von Notgeld, welches es insbesondere im Deutschen Reich in der Zeit zwischen 1914 und der Hyperinflation im Jahr 1923 gab. Hauptsächlich sammelt er jedoch altes Notgeld, welches in den Städten Herne, Sodingen und Wanne-Eickel gedruckt wurde und so lokale Erinnerungen weckt. Mit halloherne sprach er über sein Hobby.
„Ich mache das schon seit 40 Jahren. Ich habe damit angefangen, weil ich einiges an Notgeld damals auf einer Messe gesehen hab. Das fand ich dann so interessant, dass ich mich damit näher befasst habe“, erzählt der 71-Jährige. Allerdings habe diese Sammelleidenschaft auch mal längere Unterbrechungen gehabt, momentan ist er aber, auch aufgrund des Lockdowns und den damit verbundenen gesellschaftlichen Einschränkungen, wieder stärker interessiert und findet mehr Zeit.
„Ich habe lange mit einem ehemaligen Standesbeamten der Stadt Herne zusammen Messen besucht und weiter gesammelt. Er ist leider dann vor einiger Zeit verstorben. Seine Familie bot mir aber an, seine Sammlung aufzukaufen, sodass meine noch größer wurde“, berichtet der Rentner. So kommt es auch immer mal wieder vor, dass selbst das Herner Stadtarchiv nach historischen Unterlagen fragt, sagt Lührig.
Drei Bände entstanden
Den Corona-Lockdown nutzte er nun, um drei Buchbände als PDF zusammenzustellen. Der Titel: „Notgeld aus Geldnot". Band eins befasst sich mit Wanne-Eickel, der zweite mit Sodingen und der dritte mit Herne. Er hat viele alte Notgeldscheine eingescannt und Informationen dazu aufgeschrieben. Mit seinem großen Wissen und den vielen historischen Unterlagen haben die drei Exemplare zusammen rund 260 Seiten.
Ein Bekannter, der sich gut mit Medien auskennt, hilft ihm dabei, die PDF-Bände zu erstellen. Ob sie jedoch auch Mal als Buch gedruckt werden, steht noch nicht fest. „Das Einholen der Informationen ist viel Arbeit, aber dafür trifft man immer wieder interessierte Personen, die sich auch mit Notgeld auskennen", macht Heinrich Lührig seine Arbeit Spaß.
Um den halloherne-Lesern einen Einblick in die Bände zu gewährleisten, darf die Redaktion mit freundlicher Genehmigung von Heinrich Lührig zwei Passagen als PDF veröffentlichen.
Zum einen gibt es einen Textauszug zum Notgeld in Herne, der die allgemeine Lage erläutert. Zum anderen ein spannendes Kapitel, welches sich um den Diebstahl von 20 Millionen Mark Notgeld dreht. In beiden erhält man viele Eindrücke, welche Notlage die exorbitanten Werte der Scheine und Münzen von damals erklären.
Interessierte können sich zur Kontaktaufnahme unter der Mailadresse bei Heinrich Lührig melden, um sich mit ihm auszutauschen.