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Verlässt Herne und die hiesige Wirtschaftsförderung: Holger Stoye.

Holger Stoye blickt auf vier Jahre WFG und Herne.Business zurück

'Wir haben strukturelle Impulse gesetzt'

Nach ziemlich genau vier Jahren bricht Holger Stoye, Chef der Herner Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), mit neuem Namen Herne.Business, seine - beruflichen - Zelte in Herne ab und beginnt ab Montag, 2. Mai 2022, in Wolfsburg seine neue Tätigkeit in der Immobilienbranche bei der Röhrdanz-Gruppe (halloherne berichtete). Seine Familie und sein Lebensmittelpunkt bleiben allerdings in Herne. Mit der halloherne-Redaktion sprach der 50-Jährige zum beruflichen Abschied über vier ereignisreiche Jahre - zwei davon im Zeichen der Corona-Pandemie.

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„In den vier Jahren haben wir mit der WFG viele strukturelle Impulse gesetzt. Zum einen ist da die Neukonzeption von General Blumenthal zu nennen, zum anderen vor allem das geplante Funkenbergquartier (halloherne berichtete). Die Geschwindigkeit dabei war hoch, die Herausforderungen groß“, blickt der Geschäftsführer zurück. „Die ersten zwei Jahre vergingen wie im Sprint.“ Als weitere Ankerprojekte nennt Stoye das Forell-Quartier sowie die Wanner City mit dem Rathauscarré (halloherne berichtete).

Zuschlag für HSPV gerne 'live' miterlebt

„Gerne hätte ich noch den möglichen Zuschlag für die Hochschule der Polizei und öffentlicher Verwaltung (HSPV) im Funkenbergquartier während meiner Dienstzeit mitbekommen“, sagt Stoye und meint damit die in letzter Minute durch einen Antrag eines Bieters zur Nachprüfung verschobene öffentliche Erklärung, welche Stadt den Zuschlag erhält (halloherne berichtete und berichtete).

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bezeichnet Stoye als „Chancenpicker“, um Herne nach vorne zu bringen. „Frank Dudda versucht, Chancen zu ergreifen, um in Herne langfristige strukturelle Veränderungen voranzubringen. Dabei geht es nicht immer darum, wie Herne aktuell aussieht, sondern wie die Lage in 10 bis 20 Jahren ist“, sagt der Chef von Herne.Business. „Wir haben immer noch viele Arbeitssuchende. Die Neuausrichtung ist wichtig. Für viele Ansiedlungen und für neue Jobs. Und das muss auch für unseren Wohnungsmarkt strategisch angepasst werden.“

Neuer Name und neuer Pressesprecher bei Herne.Business: WFG-Geschäftsführer Holger Stoye mit Michael Böhm (re.).

Des Weiteren müsse sich Herne nicht vor den Nachbarkommunen verstecken - dort gebe es teils weniger starke Impulse für neue Arbeitsplätze, sodass Bürger dorthin auch nicht ausweichen könnten. „Wir schaffen hier hoffentlich viele hochqualifizierte Arbeitsplätze und errichten damit automatisch auch viele einfache Jobs. Das kann insgesamt zu einem ausgeglicheneren Angebot als heute führen“, erläutert der Familienvater gegenüber halloherne.

Er merkt aber an, dass insbesondere auch heute schon im Handwerk und im Mittelstand Facharbeitende und der Nachwuchs fehle. „Die Herausforderungen werden nicht geringer. Wir haben aber einige Pflöcke in den Herner Boden rammen können, um in einigen Jahren davon zu profitieren.“

Stoye kennt die Abläufe der Verwaltung

Über seinen neuen Job sagt Stoye, dass er nach 20 Jahren Verantwortung in der Wirtschaftsförderung, davon unter anderem von 2010 bis 2018 in Wolfsburg, nun der Reiz groß war, die andere Seite, sprich die der Investoren, kennenzulernen. „Ich darf behaupten, dass ich ein besonderes Verständnis für die Abläufe in Verwaltungen und für die Sicht der Unternehmen habe. Aus Investorensicht dauert dies meist zu lange, aber Verwaltungen haben eben auch die Aufgabe, Ziele des Gemeinwohls voranzustellen. Das bleibt sehr wichtig. Um das korrekt umzusetzen, dauert manches schon mal länger“, sagt der 50-Jährige.

Im August 2020 wurden die ersten Pläne für das Funkenbergquartier vorgestellt: (v.li) Holger Stoye, Ludger Kleyboldt, Henrich Kleyboldt, Lukas Ritzka (blueorange Development GmbH) und OB Dr. Frank Dudda.

Frank Röhrdanz, Chef der Röhrdanz-Gruppe, begrüßt Stoye mit folgenden Worten: „Mit Holger Stoye haben wie die gesuchte Verstärkung verpflichten können. Mit Erfahrungen aus über 20 Jahren Projektentwicklung und dem Vermitteln zwischen Unternehmen und Verwaltungen, Marketing, Start-Ups und Flächengeschäften wird er ab Mai 2022 zu uns stoßen. Mich freut es besonders, dass er Wolfsburg schätzt und mit uns zusammen in meiner Heimatstadt noch viel bewegen wird.“

Der Nachfolger vom bisherigen Herne.Business-Chef wird Dr. Dirk Drenk, der den Job ab dem 1. Juni 2022 übernimmt und bisher in der Wirtschaftsförderung von Lippstadt gearbeitet hat (halloherne berichtete).

Gute Erfahrungen mit Namensänderung

Die Namensänderung von der WFG zu Herne.Business (halloherne berichtete) bezeichnet Holger Stoye als guten Schritt: „Damit sind wir international deutlich besser erkennbar und es ist für ausländische Partner und Unternehmen, einfacher auszusprechen. Seit der Namensänderung haben wir gute Erfahrungen damit gesammelt.“

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Der Name wird auch bleiben, nur Stoye wird erstmal in Wolfsburg arbeiten. Jeweils am Wochenende wird er aber zurück nach Herne kommen, um seine Familie zu besuchen. Auf einen „Termin“ freut er sich besonders: Die Cranger Kirmes (halloherne berichtete). „Endlich kann sie wieder stattfinden. Ich bin da auf jeden Fall dabei“, kündigt er jetzt schon an.

Donnerstag, 28. April 2022 | Autor: Marcel Gruteser