Hallenbad-Initiative hofft auf Einigung mit der Stadt
Wird der Bürgerentscheid noch gestoppt?
Voraussichtlich sind am Sonntag, 26. Februar 2023, alle Herner Bürger aufgerufen, um am Bürgerentscheid der Bürgerinitiative „Wiederinbetriebnahme Hallenbad Eickel“ teilzunehmen. Dann wird darüber abgestimmt, ob der Ratsbeschluss von März 2022, das Hallenbad abzureißen und an der gleichen Stelle einen Neubau mit zwei Lehrschwimmbecken sowie einem Wohn- und Geschäftshaus zu errichten, aufgehoben wird oder nicht (halloherne berichtete und berichtete).
Stimmen die Bürger zu, bleibt das Hallenbad so wie es seit der Schließung vor Jahren ist: Alt, marode, sanierungsbedürftig. Nicht selten fielen schon die Worte „Schrottimmobilie“ oder „Ruine“ von Gegnern des Erhalts. Klar ist aber auch: Durch diese Entscheidung würde dort nicht einfach bald wieder Wasser in das Becken fließen.
Absage an Forderungen gekoppelt
Nun wird aber noch eine weitere Möglichkeit diskutiert. Um zumindest einen großen Teil der rund 500.000 Euro zu sparen (evtl. für weitere Gutachten), die ein Bürgerentscheid kostet, würde die BI auch eine Absage des Termins in Betracht ziehen - das geht theoretisch bis zu einem Tag vor dem Termin. Das aber nur, wenn einige ihrer Forderungen zugesichert werden. Darunter fallen unter anderem ein 25 Meter langes Schwimmbad samt Sprungturm.
Nach den Planungen der Stadt sollen „nur“ zwei Lehrschwimmbecken entstehen, die kürzer sind und für Vereinssport wohl ungeeignet. So könnten zwar Kinder das Schwimmen lernen, jedoch nicht viel mehr - so gibt es die BI an.
Vereine wenden sich an OB Dudda
Über diese Probleme seitens der Vereine informierte die BI auch in einem persönlichen Gespräch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Der hörte sich das an und bat darum, dass die Vereine selbst nochmal Informationen zusammenstellen und Stellung beziehen. Vereinzelt gingen diese auch, teils gekürzt, an die Öffentlichkeit, zum Beispiel von der DLRG Wanne-Eickel (halloherne berichtete) oder vom S.C. Hellas Wanne-Eickel (halloherne berichtete).
Die BI hofft weiter auf einen Kompromiss und betont „dass der Erhalt kein Selbstzweck ist, sondern dass es ihr um die Zukunft des Schwimmens in Herne und Wanne-Eickel geht“. Ferner sei weiterhin ein Investor mit ihren Plänen (also einer Sanierung) vereinbar. Ebenso ist die BI, wenn es die Rechnungen hergeben, einem Neubau gegenüber offen eingestellt – dabei sollte dann die Sanierung aber finanziell deutlich teurer als der Neubau sein.
Kontakt mit der Deutschen Umwelthilfe
Unterdessen gab es noch Unterstützung von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) , die vor einigen Jahren mit Dieselfahrverboten in verschiedenen Städten Aufmerksamkeit erzeugt hatte. Die DUH fordert nun vermehrt den Fokus auf Bestandssanierungen und den Umbau von Gebäuden zu lenken und Neubau sowie Sanierung ökobilanziell miteinander zu vergleichen.
Bei der DUH hat die BI das Hallenbad als Beispiel für „absurde Abrisse“ eingereicht. Die BI schreibt dazu: „Obwohl das Gebäude von der Herner Bädergesellschaft als Städtebauliches Kleinod eingestuft wird und die Denkmalbehörde zu ihrer Aussage steht, dass das Gebäude ein Denkmal ist, steht die Front der Abrissbefürworter in der Politik unverändert. Insbesondere bei den Grünen wundern wir uns doch sehr. Nachhaltigkeit und Klimaschutz bedeutet wiederverwenden, nicht wegschmeißen.“