An der ehemaligen Dannekampschule sollen neue Häuser und eine Kita entstehen
'Wohnen am Wasser': Neues Projekt am Kanal
Das Wetter spielte mit über 30 Grad und Sonne pur am Donnerstag (6.8.2020) mit und brachte einen Vorgeschmack für künftige Käufer und Mieter: Mit Blick auf den Rhein-Herne-Kanal sollen am Gelände der ehemaligen Dannekampschule und des angrenzenden Vereinsheims vom Wanner-Kanu-Verein voraussichtlich 60 bis 70 neue Wohneinheiten auf rund 12.000 Quadratmetern entstehen. Der alte Teil der Schule soll für eine Kita und das neue Vereinsheim dienen.
Die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) Herne möchte dieses Projekt zusammen mit einem Investor realisieren, um Unser Fritz weiter zu entwickeln.
Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda lobte das Projekt als bestes Beispiel für schöne Heimat vor der Haustür. „Wir können hier gleichzeitig neue Räume sowie die alte Dannekampschule nutzen und haben auch mit der Kita die Möglichkeit, den Stadtteil zu beleben. Hier entstehen kurze Wege für Familien zum Wasser, man gewinnt den Eindruck vom Urlaub und kann Aktivitäten mit Wohnen verbinden“, so Frank Dudda. „Wo kann man stärker abschalten als hier am Kanal?“
Die Schule wurde 1957 als Volksschule eröffnet, später zu Grundschule umgewandelt und 2008 geschlossen. Seit 2009 ist dort das Gospelprojekt Ruhr beheimatet. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, wird aber in Absprache mit dem LWL in Teilen abgerissen, um Platz für die neue Bebauung zu schaffen.
„Hier wird man den Blick auf das Wasser aus drei- oder viergeschossigen Häusern genießen können, die zum Teil Eigentum aber auch zum Teil Mietwohnungen enthalten werden“, erläuterte Achim Wixforth, Chef der SEG. Zusätzlich soll es öffentlich geförderten Wohnungsbau, eventuell auch sogenannte Tiny-Houses (kleine, meist Einzimmerwohnungen) geben, um günstigen Wohnraum zu schaffen. „Wir haben die Hoffnung, dass sich die verschiedenen Nutzungen aus Wohnen und Freizeit und Kita hier mischen“, so Wixforth.
Wie die konkrete Bebauung aussehen soll, wird noch entwickelt und auch abhängig vom Investor sein - einen Mix aus mehreren soll es aber nicht geben. Die Ausschreibung beginnt ab sofort, für 2021 soll das Projekt mit der Erschließung ins Rollen kommen, für 2022 ist der Baustart vorgesehen.
Die Altersgruppen sollen von jung bis alt reichen und die Häuser sollen nicht nur für betuchtes Klientel bezahlbar sein. Zusätzlich sollen eine neue Stichstraße sowie Tiefgaragen für die Häuser entstehen.
OB Dudda: „Wir wollten erst die Stadt entwickeln, um dann unsere werthaltigen Grundstücke zu gerechten Preisen zu vermarkten.“ Der künftige Investor wird dann auch Eigentümer der Schule und vermietet dann an die Stadt oder andere Träger der Kita.
Für den Wanner-Kanu-Verein bedeutet das Projekt einen Umzug, dafür soll es aber wieder einen Anleger am Kanal geben. Die Vorsitzende Yvonne Fuhrmann: „Wir sind Pächter bei der Stadt und wollen das auch bei einem Investor bleiben, aber können dann nicht plötzlich das zehnfache bezahlen. Bislang haben wir auch aufgrund des fehlenden Anlegers einen Mitgliederschwund zu verzeichnen, auch Corona stoppt uns in unserem Hobby.“
Um die künftige Pacht moderat zu halten, würden aber die Stadt sowie die SEG bereits mit Investoren sprechen und sie darauf hinweisen, bekräftigten Frank Dudda und Achim Wixforth.