Videoüberwachung ab Januar, bauliche Umsetzung folgt
Zeitplan für Öffnung vom Shoah-Mahnmal steht
Der Zeitplan für die Öffnung des Shoah-Mahnmals am Willi-Pohlmann-Platz steht: Am 27. Januar 2025 soll es soweit sein, dann ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Bis dahin soll auch die Videoüberwachung mit zwei Kameras starten. Anschließend wird das Mahnmal aber nochmal geschlossen, da noch weitere Arbeiten notwendig sind.
Mitte Juni 2025 soll es dann endlich soweit sein, dass die ewige Geschichte vom Mahnmal, welches 2010 eingeweiht und im Frühjahr 2014 bei mehreren Anschlägen geschändet und beschädigt wurde, ein glückliches Ende finden soll und damit der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich sein soll. Es ist eine Betonwand, auf der 401 Okulare aus Glas angebracht sind. Hier sind Namen, Geburts- und Todesdaten der jüdischen Nazi-Opfer aus Herne zu lesen. Eine anthrazitfarbene rampenähnlich aufsteigende Betonplatte führt zu der Gedenktafel.
2017 ein erster Beschluss, 2024 der nächste
2017 wurde für den Gedenkort ein dauerhafter Schutz beschlossen, es dauerte aber bis zum Juni 2024, bis der Rat der Stadt die dauerhafte Öffnung, eine finale bauliche Veränderung und die Videoüberwachung beschlossen hatte.
„Wir hatten vor allem zwei Diskussionsstränge: Die Sicherung vor Vandalismus, die wichtiger war, als auch es baulich zugänglich zu machen“, sagt der zuständige Dezernent Marc Alexander Ulrich. „Die Videoüberwachung wird auch nicht komplett vor Vandalismus schützen, ist aber eine Hilfestellung für die Ermittlungsbehörden, wenn wieder etwas passiert. Zudem hat sie eine abschreckende Wirkung.“ Alle datenschutzrechtlichen Bedenken seien ausgeräumt, gefilmt wird nur das Shoah-Mahnmal.
Im öffentlichen Raum wahrnehmen und nutzen
Der Verwaltung war es nun wichtig, dass das Mahnmal, welches im öffentlichen Raum steht und damit auch wahrgenommen und genutzt werden soll, endlich den passenden Schutz erhält. Deshalb soll es folgendermaßen ablaufen: Kurz vor dem Gedenktag im Januar werden die schweren Schutztore aus Baubronze, in die stilisiert die Erinnerungsorte des Nahtstellen-Projektes eingearbeitet sind, wie in den Jahren zuvor geöffnet.
Wenige Tage nach der Gedenkveranstaltung erfolgt eine vorübergehende Einlagerung der Tore, damit diese technisch für das endgültige Aufstellen vorbereitet werden können. „Für das Aufstellen sind von April bis Juni 2025 Arbeiten vorgesehen, an deren Ende die Tore dann – fest verankert rechts und links vom Mahnmal – platziert sein werden“, schildert Karla Fürtges, Fachbereichsleiterin Gebäudemanagement. „In der Phase ist das Mahnmal von einem Bauzaun umgeben. Die Videoüberwachung bleibt jedoch rund um die Uhr aktiv.“
Torflügel können dann alleine stehen
Während der Bauarbeiten muss der Untergrund vorbereitet und eine Unterkonstruktion aus Stahl eingebaut werden. „Zudem wird eine Beleuchtung angebracht, damit es auch abends gut zu sehen ist“, erläutert Fürtges. „Schließlich erfolgt dann Mitte 2025 die dauerhafte Montage der Torflügel. Sie können dann fest und alleine stehen.“
Ursprünglich geplanter Schutz nicht umsetzbar
Ursprünglich hatte der Rat einen baulichen Schutz mit zu öffnenden Torflügeln beschlossen. Dies hatte sich aber als nicht umsetzbar herausgestellt. Das Gewicht der Torflügel war für den Öffnungsmechanismus schlicht zu groß.
Dezernent Ulrich hält mit Freude abschließend fest: „Bald steht das Mahnmal dann der Öffentlichkeit zur Verfügung und währenddessen passiert dort an der Baustelle mehr, als man von außen sieht.“