Leserbrief: Carsten Bielefeld, Vorsitzender der Europa-Union Herne
Zu den Ergebnissen der Europawahl
Carsten Bielefeld, Vorsitzender der Europa-Union Herne, hat halloherne einen Leserbrief zu den Ergebnissen der Europawahl (halloherne berichtete und berichtete) geschickt, den wir hiermit veröffentlichen.
Carsten Bielefeld: „Der Souverän hat gesprochen. Das Ergebnis, gerade in unserer Stadt hat mich persönlich schockiert. Dass eine Partei, die durch mehrere Korruptionsskandale ihrer Spitzenkandidaten, deren Verfassungsfeindlichkeit durch deutsche Gerichte bestätigt ist, die sich offen Ausländerfeindlich zeigt, die im Rat der Stadt Herne nicht in Erscheinung tritt, trotzdem ein so hohes Ergebnis erzielt und gerade bei jungen Wählern Stimmen erhält, ist erschreckend. Es zeigt dass viele Bürger unzufrieden, verunsichert, vielleicht auch überfordert sind.
Dies können Politik und Gesellschaft in Europa, in Deutschland und in unserer Stadt nicht mit einem einfachen „Weiter so“ beantworten. Wir brauchen zum einen eine gemeinsame klare Kante gegen antidemokratische und antieuropäische Tendenzen. Der politische Hick-Hack und das Gegeneinander müssen aufhören. In der politischen Arbeit darf nicht das NEIN-Sagen regieren, sondern das Aufzeigen von konkreten Lösungsvorschlägen.
'Benötigen verbesserte politische Bildung'
Wir benötigen eine deutlich verbesserte politische Bildung an unseren Schulen und in allen anderen Bildungseinrichtungen. Wir brauchen ein Verständnis für die Vorteile eines geeinten Europas und nicht eine Diffamierung als Bürokratiemonster, wie sie von rechten aber auch linken Demagogen immer wieder dargestellt wurde. Europa sichert uns seit 75 Jahr den Frieden, Europa sichert uns vor der Ausbeutung von internationalen Großkonzernen und fremden Großmächten, Europa sichert unsere Arbeitsplätze.
Wir, die Europa-Union Herne, nehmen das Ergebnis dieser Wahl als Auftrag wahr, verstärkt in die Bildungsarbeit aufzutreten und aktiver für die Vorteile Europas zu kämpfen. Wir freuen uns, dies gemeinsam mit vielen anderen ob einfache Bürgerin oder Bürger, Vereinigung, Verein oder politische Partei zu tun.“