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Pfarrer Alfons Vogt.

Zum Tode von Pfarrer Alfons Vogt

Zum Tode von Alfons Vogt, der von 1961 bis 1992 Pfarrer in Herz-Jesu in Herne-Süd war und jetzt im Alter von 101 Jahren in Brakel starb, schreibt Andreas Janik, der Vorsitzende des Herner Historikervereins Hün un Perdün:

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Alfons Vogt wurde am 1. Juli 1914 in Weißenfels/Thüringen geboren und beschloss, dem eigenen Vernehmen nach im Alter von 5 Jahren, katholischer Priester zu werden. Nach seinem Abitur in seiner Heimatstadt studierte er Theologie und Philosophie an der theologischen Akademie Paderborn und der philosophisch-theologischen Universität Tübingen. Am 2. April 1938 empfing er mit einer Ausnahme-Bewilligung, mit 24 Jahren vom Erzbischof Caspar Klein die Priesterweihe im Dom zu Paderborn. Seine erste Stelle als Vikar war von 1938 bis 1940 in Beverungen-Dalhausen. Als Pfarrverweser in Bad Westernkotten fungierte er zwischen 1940 und 1942. Seine dritte Dienststelle war von 1942 bis 1947 in Hövel, wo er sich in einer der schwersten Zeiten der Gemeinde, der Zeit des Zweiten Weltkriegs sowie des langsamen Neubeginns, der Integration Vertriebener und der Rückkehr von Kriegsgefangenen widmete. Sein nächster Dienstort war 1947 bis 1951 als Vikar an der Filialkirche St. Georg in Gelsenkirchen um an seinem nächsten Dienstort wieder ins Sauerland zu gelangen. Sein besonderer Verdienst ist dabei der Aufbau der Gemeinde St. Josef in Neheim-Bergheim, wo er von 1951 bis 1961 tätig war.

Zurück im Ruhrgebiet war er von 1961 bis 1992 Pfarrer der Herz-Jesu Gemeinde in Herne, und er blieb dieser Stadt auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand treu. So brachte er seine langjährige Erfahrung als Priester bis ins Jahr 2000 als Subsidiar in St. Dreifaltigkeit (Holthausen) ein. 2008 zog er in das Altenheim St. Antonius in Brakel/Westfalen, wo er sich unter anderem als Vorsitzender des Heimbeirates engagierte.

In seiner Herz-Jesu-Gemeinde begleitete er den Weg des zweiten Vatikanischen Konzils, die mit Umbauten an dem Kirchengebäude, der Nutzung und Umnutzung anderer kirchlicher Gebäude und der neuen vielfältigen Mitarbeit von Laien im Gemeindeleben einher ging. Er begleitete in seinen aktiven Jahren zahlreiche Schifffahrts-Wallfahrten zum Kloster Bornhofen und organisierte jährliche Wallfahrten und Bildungsfahrten in die Schweiz zum heiligen Niklaus von Flüe. Ein besonderes Interesse galt dem FC Schalke 04 und, soweit es ihm möglich war, dem Orgelspiel.

Neben seinen seelsorgerischen Diensten in den einzelnen Gemeinden hat er sich besonders um die Förderung der Auslandsmission verdient gemacht. Mit dem Bischof von Añatuya, dem ehrwürdigen Jorge Gottau CSsR in Argentinien, verband ihn große Sympathie und Mithilfe.

Für seine langjährigen Verdienste wurde ihm 1990 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und 1985 vom Erzbischof von Paderborn der Titel Geistlicher Rat ad honore verliehen.

Zu seinem 100. Geburtstag im Juli 2014 konnte er noch eine große Anzahl von Wegbegleiter seiner Herner Arbeit begrüßen und ihre Glückwünsche entgegen nehmen. Alfons Vogt verstarb am 12. August 2015 in Brakel und wird am 19. August 2015, nach einem feierlichen Requiem in seiner alten Pfarrkirche Herz-Jesu, in der Priestergruft des katholischen Friedhofs an der Widumerstraße in Sodingen beigesetzt.

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Dienstag, 18. August 2015