Polizei und Ordnungsdienst intensivieren ihre Kooperation
Zusammen das Sicherheitsgefühl stärken
Vandalismus, wilde Müllkippen und die Verrohung an den Schulen: Das sind drei wesentliche Punkte, die die Stadt und die Polizei Bochum, die für Herne zuständig ist, in den vergangenen Monaten und Jahren immer häufiger wahrnehmen. Um dagegen stärker entgegenzuwirken, wurde am Donnerstag (26.5.2023) eine weitere Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Dabei ist klar: Beide Seiten arbeiten schon seit Jahrzehnten erfolgreich miteinander. Dennoch sei nun ein Zustand erreicht, an dem ein Zeichen gesetzt werden müsse, sagt Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und zählte die eingangs genannten Punkte auf.
Verwüstung und Zerstörung
Dazu kommen als Praxisbeispiele aus der jüngeren Vergangenheit der abgefackelte Tauschschrank in Eickel (halloherne berichtete) oder die Verwüstung im Otto-Hahn-Gymnasium (halloherne berichtete) in den Sinn. Erst Anfang Mai waren die neu gepflanzten Bäume im Revierpark Gysenberg das Ziel blanker Zerstörungswut (halloherne berichtete).
„Wir wollen ein Ausrufezeichen setzen, dass der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) und die Polizei stärker zusammenarbeiten. So darf es nicht weitergehen, wir müssen für ein stärkeres Sicherheitsgefühl sorgen“, erläutert der OB.
Zusammenarbeit läuft gut, muss sich aber weiterentwickeln
Der Bochumer Polizeipräsident unterstreicht Duddas Ausführungen. „Wir erleben in Herne nichts Neues. Grundsätzlich haben wir ein tolles Miteinander, beispielsweise bei Millionen von Besuchern der Cranger Kirmes. Die Zusammenarbeit läuft seit Jahrzehnten gut, nur manchmal muss man sie weiterentwickeln“, so Lukat. „Nun verpflichten wir uns gegenseitig, frühzeitig diesen Entwicklungen nachzugehen.“
Denn eines sei klar: Allein könne die Polizei nicht alles regeln, allein könne die Stadt das ebenso wenig. Nur gemeinsam würde das funktionieren. Ebenso sei der gemeinsame Austausch untereinander ein hilfreiches Mittel, um besser zu agieren.
Auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren
Das sieht auch Ordnungsdezernent Dr. Frank Burbulla so: „Wir fangen jetzt nicht erst an, wir werden nur etwas formaler. Wir lösen es von einzelnen Personen und wollen uns so den ständig wechselnden Phänomenen widmen und auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren.“
So würden beispielsweise neben den üblichen Behörden wie das Jugendamt auch die HCR oder die Bogestra mit eingebunden, auch die Bundespolizei soll an den Bahnhöfen davon profitieren.
Felix Horn, Leiter der Polizeiwache in Herne, erläutert, wie das geschehen soll: „Wir wollen es für die Mitarbeiter und Bürger transparenter machen. Ein Teil davon sind zum Beispiel gemeinsame Streifen von Polizei und KOD. Dazu gibt es gezielte Kontrolleinsätze.“ Für OB Dudda sei das ein Schritt, um das Sicherheitsgefühl bei Bürgern zu stärken. „Wir weichen im öffentlichen Raum kein bisschen zurück“, macht er deutlich.
Mehr Vergehen anzeigen
Die Bürger sollen laut Polizeipräsident Lukat auch darin gestärkt werden, häufiger Missstände und Vergehen anzuzeigen. „Meldet uns das, nur so können wir das angehen“, sagt Lukat. „Wir waren immer bestrebt, Punkte, die sich verschlechtern, aufzunehmen und zu beheben.“
Ferner könnten in der Zukunft besser und schneller Arbeitsgruppen gebildet werden, um bestimmte Zustände im Stadtgebiet besser in den Griff zu bekommen. Dazu gehöre beispielsweise das Gebiet rund um den Buschmannshof.
Bodycams für den KOD
Der KOD wurde dafür bereits um sechs Stellen aufgestockt, demnächst sollen Bodycams folgen, erläuterte Werner Friedhoff, Fachbereichsleiter für Öffentliche Ordnung. „Wir werden die Präsenz noch regelmäßiger und sichtbarer als vorher gestalten“, so Friedhoff.
Dudda appelliert dazu auch an die Stadtgesellschaft: „Wir brauchen alle, um gewisse Phänomene zu bekämpfen. Wir ziehen die Schlinge enger.“ Für die neue Vereinbarung gilt daher: Die neuen Maßnahmen sollen stetig weiterentwickelt werden.