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Da hilft nur noch ein Glas Rotwein auf Ex: Das Paar Karo (Marie Burchard) und Lasse (Serkan Kaya) hat sich mit der Situation arrangiert. Die Eltern der beiden haben die Gestaltung des Weihnachtsfests erfolgreich übernommen.

Überdrehte Komödie mit Joachim Król

Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel

„Heirate mich!“: Während ihre Kinder Spaß haben auf der großen Eis-Rutsche am Potsdamer Platz, macht Lasse Hoffmann (Serkan Kaya) seiner großen Liebe Karo Oswald (Marie Burchard) einen Antrag in Form einer wundervollen Bastelarbeit. Der Kunstlehrer und die auf Mietrecht spezialisierte Anwältin sind seit zehn Monaten ein Paar und leben seit acht Wochen in den großzügigen, aber arg heruntergekommenen Räumlichkeiten der einstigen Kreuzberger Wohngemeinschaft seiner Eltern.

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Stabilisierung der Patchwork-Familie

Nun soll das erste gemeinsame Weihnachten gefeiert werden mit dem ausdrücklichen Ziel, die neue Patchwork-Familie zu stabilisieren. Denn die Kinder der beiden, Lasses 15-jährige Tochter Toni (Joone Dankou) und Karos fünfjährige Zwillinge Emma und Erik Oswald (Merle und Lasse Staacken), müssen noch ,,Anpassungsschwierigkeiten“ überwinden. Während die Große lernen muss, Papas Aufmerksamkeit mit anderen zu teilen, trauern die beiden Kleinen dem luxuriösen Leben in der idyllisch an einem See gelegenen Villa ihres Vaters Guido Oswald (gespielt von Sebastian Schwarz, der im wirklichen Leben mit seiner „Ex“ verheiratet ist), einem erfolgreichen Unternehmer, nach.

Als Karo erfährt, dass ihre Eltern Angelika (Imogen Kogge) und Wilfried Schneider (Rainer Bock) ganz selbstverständlich auch Schwiegersohn Guido zum Heiligabend-Gänsebraten eingeladen haben, steht für sie fest, dass es nur eine Weihnachtsfeier im kleinen Kreis daheim im Berliner Hinterhof-Milieu geben kann. Um keine großen Erklärungen abgeben zu müssen, gibt sie Lasse als Begründung einen Herzanfall ihres Vaters an.

Herner Joachim Król als flippiges Elternteil

Wer hält es besser aus in Bernds Camper? Die beiden Streithähne Bernd (Joachim Król, li.) und Wilfried (Rainer Bock) haben es sich so gemütlich wie möglich gemacht. Es erwartet sie eine eiskalte Nacht.

Doch nicht nur Lasses flippige Alt-68er-Eltern Lizzie (Ulrike Krumbiegel) und Bernd Hoffmann (Joachim Król), die in einem umgebauten Bundeswehr-Truck um die Welt reisen und ihren YouTube-Kanal mit 120.000 Followern füttern, überlegen sich kurzfristig, wie schön es doch wäre, ihr Enkelkind endlich wieder in die Arme schließen zu können. Auch dem Major a.D. Wilfried und Gattin Angelika will ein Weihnachten ohne ihre beiden Enkel nicht in den Sinn kommen, sodass sie alle Vorbehalte gegen das Sündenbabel Berlin negierend sich ins Auto setzen.

Die sich bei ihrer Ankunft im Kreuzberger Schmuddel-Kiez voll bestätigen, sodass Wilfried als Erstes im Baumarkt eine Alarmanlage ersteht und sogleich montiert. Zumal er in der ersten Nacht einen obskuren Kerl, der sich an der verschlossenen Tür zum Vorderhaus zu schaffen macht, mit der Handy-Taschenlampe vertreibt. Verbringt die diese wie die folgenden Nächte doch zusammen mit Bernd in dessen Wohnmobil, während sich beide Großmütter das ungleich bequemere Doppelbett der Gastgeber teilen.

Lasse im 'Sexy Santa'-Kostüm

Weil Tochter Toni für ihren Papa übers Internet das Kostüm „Sexy Santa“ bestellt hat, muss Lasse nicht nur in letzter Minute an Heiligabend einen Weihnachtsbaum, sondern auch ein Weihnachtsmann-Outfit besorgen. Er kann zwar noch ein verkrüppeltes Bäumchen ergattern, einem depressiven Santa-Claus-Darsteller (Stephan Grossmann) aber erst nach reichlich Alkohol das rot-weiße Outfit abluchsen. Wobei er sich eine blutige Nase einfängt und die Polizei auf sich aufmerksam macht.

Weil Lasse bei all‘ dem Stress glatt die Verabredung mit seiner Tochter zur jährlichen Currywurst bei Manni’s Grill vergessen hat, entscheidet sich die frustrierte Toni doch noch, das Angebot eines Bekannten anzunehmen, ihn zu einem Treffen ins digitale Mekka Kopenhagen zu begleiten. Als Andi (Oskar Redfern) bereits in Dreilinden auf den Parkplatz abbiegt, wird ihr klar, dass sein wahres Reiseziel ein ganz anderes ist…

Schrille statt stille Nacht

Hippie-Eltern mit umgebautem Militärtransporter, Kleinbürger mit der neuesten Sicherungstechnik, eine Patchwork-Familie und gleich zwei kostümierte Konkurrenten bei der Bescherung: Die ZDF-Komödie ,,Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ sorgt für eine eher schrille statt stille Nacht. Drehbuch-Autor Christof Ritter, der eine Vorlage von Arne Ahrens bearbeitet hat, und Regisseurin Neelesha Barthel haben binnen neunzig Minuten aber auch kein Klischee liegen lassen. So hat der liebenswürdige Studienabbrecher Lasse gerade seine befristete Lehrerstelle verloren und Karo, die noch gar nicht rechtskräftig geschieden ist, sieht sich heftigen Werbeversuchen Guidos ausgesetzt.

Der Herner Schauspieler Joachim Król im ZDF-Presseheft: „Von Weihnachten hält Bernd gar nichts und würde lieber einen Fetisch aus Malawi an den Weihnachtsbaum hängen statt Christbaumkugeln. Ganz im Gegensatz zu den Eltern von Lasses Verlobter Karo, für die Weihnachten der ultimative Höhepunkt des Jahres ist. Das sorgt für wunderbare Verwicklungen, weil so viele unterschiedliche Lebenswelten zusammenkommen. Aber ich glaube, die Toleranz und der Freigeist meiner Figur ist nicht nur sehr humorig erzählt, sondern ist auch inspirierend für die Patchwork-Familie.“

Dass die überdrehte Komödie auf den letzten Metern doch noch die Kurve kriegt, ist allein der Klasse-Besetzung geschuldet. Gedreht im November und Dezember 2022 in Berlin und Brandenburg wurde sie am 1. September 2023 beim Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen uraufgeführt. Das ZDF strahlt ,,Zwei Weihnachtsmänner sind einer zu viel“ am Montag, 11. Dezember 2023, zur Primetime um 20:15 Uhr aus. Der Film kann zudem noch bis zum 15. November 2024 in der ZDF-Mediathek gestreamt werden.

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  • Montag, 11. Dezember 2023, um 20:15 Uhr
Montag, 11. Dezember 2023 | Autor: Pitt Herrmann